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So verarbeiten Sie Wandfarbe richtig

Wände streichen klingt leicht. Rolle in Farbe tunken und los geht's. So einfach ist es leider nicht. Bedauerlicherweise entstehen beim Streichen immer wieder dieselben Fehler. Deshalb haben wir von tex-color es uns zur Aufgabe gemacht, diese auszuräumen und Ihnen eine vollständige und detaillierte Anleitung zu liefern, mit der Sie im Handumdrehen jede Wand streichen.

 

Die richtige Vorbereitung ist Gold wert

Zeit ist Geld, das ist kein Geheimnis. Am meisten Zeit sparen Sie beim Streichvorgang, wenn Sie diesen richtig vorbereiten. Dazu gehört zum einen das Auslegen des Bodens mit Abdeckvlies und zum anderen das Abkleben von Tür- und Fenster-Anschlüssen. Achten Sie darauf, hochwertiges Malerkrepp zu verwenden. Dieses verhindert unschöne Farbeinläufe oder Klebereste nach dem Streichen.

Denken Sie auch daran, das Abdeckvlies an den Übergängen zum Boden abzukleben. Gegebenenfalls lassen sich die Fußbodenleisten abnehmen, was diesen Prozess vereinfacht. Auch bei Steckdosen und Lichtschaltern lohnt es sich, diese vor dem Streichen zu demontieren. Allerdings dürfen diese Arbeiten nur von Elektro-Fachpersonal ausgeführt werden.

 

Der Untergrund muss vorbereitet sein

Bevor Sie mit dem Streichen beginnen können, gilt es den Untergrund zu prüfen. Streichen Sie eine verputzte Wand mit Feinputz? Oder eine tapezierte Wand mit Raufaser-Tapete? Dann können Sie direkt loslegen. Streichen Sie dagegen eine Gipskartonwand, muss diese zunächst gespachtelt werden. Im Optimalfall tragen Sie dazu in zwei bis drei Schichten Spachtelmasse auf und lassen sie jeweils einen Tag trocknen. Anschließend schleifen Sie die gespachtelte Fläche mit einer Schleifgiraffe und Schleifpapier, bevor Sie diese für das Malervlies grundieren. Im Anschluss tapezieren Sie die Wand mit Malervlies und schaffen so einen optimalen Untergrund für die Wandfarbe.

 

Die Wandfarbe richtig vorbereiten

Vor dem tatsächlichen Anstrich bereiten Sie zunächst die Farbe vor. In jedem Fall sollten Sie die Farbe durchmischen, da sich die Farbpigmente nach einiger Zeit etwas absetzen können. Dazu eignet sich klassisch ein Holzstab oder ein (elektrischer) Rührstab. In vielen Fällen lohnt es sich, die Farbe etwas zu verdünnen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen. Mit einer Zugabe von bis zu 10 % Wasser wird die Farbe streichfähiger und leichter zu verarbeiten. Gehen Sie hierbei behutsam vor. Eine zu stark verdünnte Farbe tropft zu sehr und deckt nicht mehr so gut.

 

So gelingt das Mischen von Innenfarbe

Möchten Sie einen anderen Farbton anmischen, brauchen Sie dafür die jeweiligen Abtönfarben und optimalerweise eine Farbkarte und einen Fön. Tipp: Wenn Sie planen, größere Flächen mit einem bestimmten Farbton zu streichen, lohnt es sich, mehrere Eimer Farbe in ein größeres Fass umzufüllen und den Farbton darin anzumischen. Dazu kippen Sie den Eimer einfach in das Fass. Die restliche Farbe können Sie problemlos mit einem Pinsel aus dem Eimer und an der Kante entlang streichen.

Fangen Sie beim Mischen mit wenig Farbe an. Hinweis: Farbe ist in feuchtem Zustand dunkler als in getrocknetem Zustand. Erschrecken Sie also nicht, wenn die Farbe zunächst zu dunkel wirkt. Um das zu umgehen, eignen sich ein Stück Pappe und ein Fön. So können sie eine Probe auf das Stück Karton geben und mit dem Fön trocknen. Dann ist ein objektiver Vergleich mit einer Farbkarte oder einem anderen Farbmuster möglich. Nach dem Mischen können Sie die Farbe einfach wieder in das Originalgebinde umfüllen, um diese verschließen zu können. Achten Sie darauf, lieber etwas mehr Wandfarbe zu mischen oder aber genau abzumessen, wie viel Abtönfarbe Sie verwendet haben, um später wieder denselben Ton anmischen zu können, falls Sie diese benötigen.

 

Wie viel Wandfarbe Sie brauchen

Gerade wenn Sie Wandfarbe selbst mischen und für alle Wände im gewünschten Farbton nur einmal anrühren möchten, ist es wichtig zu wissen, wie viel Farbe Sie benötigen. Für wie viel Quadratmeter ein Liter Wandfarbe reicht, hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Zum einen spielt es eine Rolle, wie die Beschaffenheit Ihres Untergrundes ist. Bei einem stark saugenden Untergrund benötigen Sie mehr Farbe. Ein weiterer Faktor ist die Verdünnung. Wenn Sie die Farbe verdünnen, erreichen Sie zwar nicht mehr  m² /l, aber Sie erhöhen unweigerlich die Menge im Eimer. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: verdünnen Sie die Farbe nie stärker als empfohlen, da sie sich sonst schlechter verarbeiten lässt und eine geringere Deckkraft aufweist.

Im Durchschnitt lässt sich sagen, dass Wandfarben im Innenbereich einen Verbrauch von ca. 100 bis 150 Milliliter pro Quadratmeter Fläche aufweisen. Streichen Sie also bspw. einen Raum mit 30 Quadratmetern Wandfläche, benötigen Sie zwischen 3 und 4,5 Liter Wandfarbe.

 

So gelingt der perfekte Anstrich

  1. Haben Sie den Untergrund entsprechend geprüft und die Wandfarbe vorbereitet, kann der eigentliche Anstrich beginnen. Spritzen Sie dazu zunächst alle Ecken und Übergänge zu Fenstern und Türen mit Maleracryl aus und ziehen dieses sofort mit dem Finger oder einem Fugenglätter ab.
  2. Anschließend streichen Sie alle Ecken und Ränder mit einem Pinsel und rollen mit einer kleinen Rolle nochmals darüber.
  3. Ist die Wand nun „beschnitten", greifen Sie zur großen Farbrolle und streichen die restliche Fläche Bahn für Bahn, wobei Sie jeweils bis über die bereits gestrichenen Flächen rollen.

Tipp: Achten Sie darauf, immer gleich viel Farbe auf der Rolle zu haben, um unschöne Farbstreifen zu vermeiden. Bei einer gewöhnlichen Raumhöhe von ca. 250 cm reicht die Farbe einer Rolle für ein bis zwei Bahnen. Anschließend rollen Sie nochmals über die bereits gestrichenen letzten zwei Bahnen, bevor Sie die Rolle neu eintauchen. Wichtig ist, dass Sie beim Streichvorgang nicht zu viel Druck ausüben. Haben Sie das Gefühl, die Rolle stärker an die Wand pressen zu müssen, tauchen Sie diese lieber noch einmal in den Eimer, bevor Sie weitermachen.

 

Saubere Farbübergänge mit Wandfarbe gestalten

  1. Kleben Sie mit Malerkrepp eine gerade Linie, wo der Farbübergang später zu sehen sein soll.
  2. Streichen Sie mit der ersten, helleren Farbe bis über die Kante des Malerkrepps.
  3. Ziehen Sie das Klebeband ab und lassen Sie die erste Farbe trocknen.
  4. Kleben Sie den Übergang erneut ab, nur diesmal so, dass das Band auf der ersten Farbe klebt.
  5. Fahren Sie mit der ersten, helleren Farbe an der Klebekante entlang und ziehen den Pinsel quer über das Klebeband. So füllen Sie gegebenenfalls entstandene Lücken und Luftlöcher.
  6. Streichen Sie nun mit der zweiten, dunkleren Farbe über dieselbe Kante und vervollständigen die zweite Wandfläche entsprechend der oben genannten Anleitung.
  7. Ziehen Sie das Klebeband nach dem Anstrich mit der zweiten Farbe zügig ab. Fertig ist die saubere Farbkante.

 

Trocknungszeit von Wandfarbe

Sind Sie mit dem Streichvorgang fertig, stellt sich die Frage, wie lange die Farbe trocknen muss. Das hängt von mehreren Faktoren ab. Ist der Untergrund stark saugend oder ist die Raumtemperatur relativ hoch (im Sommer), trocknet die Farbe schneller. Stellen Sie fest, dass die Farbe zu schnell trocknet und Ihnen ein streifenfreies Streichen erschwert, geben Sie etwas mehr Wasser zu der Farbe oder bespritzen die Wand vor dem Anstrich leicht mit einem Pinsel mit Wasser.

Saugt der Untergrund nur sehr schwach oder ist die Temperatur sehr gering, trocknet die Farbe entsprechend langsamer. In der Regel benötigen Wandfarben im Innenbereich nicht mehr als fünf Stunden, um vollständig zu trocknen. Genauere Angaben finden Sie im technischen Merkblatt oder auf dem Etikett des jeweiligen Gebindes. Haben Sie es nicht eilig, warten Sie vorsichtshalber bis zum nächsten Tag. Unabhängig davon sollten Sie direkt nach dem Anstrich alle Klebebänder abziehen, um spätere Abplatzer getrockneter Farbe zu vermeiden.

 

Wandfarbe lieber streichen oder sprühen?

Vielleicht stellen Sie sich die Frage, ob Sie die Innenfarbe lieber sprühen statt streichen sollten. Das hängt maßgeblich davon ab, wie viel Fläche Sie streichen möchten. In der Regel lohnt es sich bei Innenräumen ab einer Fläche von 100 Quadratmetern ein Farbsprühsystem zu verwenden. Achten Sie allerdings darauf, dass sich nicht jede Innenwandfarbe gleichermaßen zum Sprühen eignet. Das liegt daran, dass herkömmliche Farbe zum Streichen oft etwas gröbere Bestandteile enthält, die die feinen Düsen der Farbspritzsysteme verstopfen.

 

Wandfarbe landet nicht immer da, wo sie soll: Was tun?

Selbst bei der besten Vorbereitung passiert es nicht selten, dass Sie Wandfarbe an einer ungewünschten Stelle entdecken und wieder entfernen wollen. Am einfachsten ist es, wenn die Farbe noch feucht ist. Halten Sie deshalb immer einen Eimer warmes Wasser und ein Tuch oder einen Lappen bereit. Wischen Sie den Tropfen mit dem Tuch weg und waschen es anschließend in dem Eimer aus. Wiederholen Sie den Vorgang, bis keine Reste mehr zu sehen sind und wischen abschließend mit einem trockenen Tuch darüber. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie die Wandfarbe von Fliesen, Fensterrahmen oder vom Holzboden entfernen.

Ist die Farbe bereits getrocknet, ist das Entfernen etwas schwieriger. Je nachdem, wie empfindlich der Untergrund ist, versuchen Sie den Fleck mit einer Spachtel abzukratzen. Ist das nicht möglich, wischen Sie ebenfalls mit einem warmen, feuchten Tuch über den Fleck. Allerdings dauert dies länger, da Sie die Farbe erst wieder etwas aufweichen müssen, bevor Sie sie lösen können.

 

Wandfarbe aus der Kleidung entfernen

Ist Wandfarbe auf Ihre Kleidung getropft, lässt sich diese nur schwer entfernen. Im Internet kursieren hierzu Tipps wie Zuckerlösungen, Haarspray oder Backofenspray. Inwiefern diese helfen, müssen Sie vermutlich selbst ausprobieren. Womit Sie definitiv nichts falsch machen, ist die getrocknete Farbe abzubröckeln und den übergebliebenen Fleck mit Seifenlauge und einer Bürste vorsichtig auszubürsten.

 

Lassen sich Innenwände versiegeln?

Ist der Wandanstrich gelungen, steht die nächste Angst bevor: In stark beanspruchten Räumen wie Küchen oder Kinderzimmern leiden die Wände schnell unter mechanischer Einwirkung und Schmutz. Da kommt schnell die Frage auf, wie sich Wandfarbe versiegeln lässt.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Möglichkeit eins besteht darin, eine sehr robuste Wandfarbe zu wählen. Hierzu bieten sich Dispersionsfarben und vor allem Latexfarben an. Diese sind von ihrer Zusammensetzung her sehr robust und schützen Ihre Wände. Ist Ihre Wand bereits mit einer empfindlichen Farbe gestrichen, haben Sie die Möglichkeit diese mit einer farblosen Schutzfarbe oder einem farblosen Schutzlack für Wände zu versiegeln. Sie finden solche Schutzanstriche auch unter dem Begriff Elefantenhaut.

 

Wie Sie überflüssige Wandfarbe richtig entsorgen

Ist nach dem Anstrich noch Farbe übrig, stellt sich schnell die Frage, wohin damit. Entgegen der ersten Sorge ist die Lösung relativ simpel: Lassen Sie den Farbrest ohne Deckel offen austrocknen. Ist er vollständig getrocknet, entsorgen Sie diesen einfach im gewöhnlichen Hausmüll. Tipp: Heben Sie sich insbesondere bei angemischten Farben immer ein Marmeladenglas voll auf, um kleinere Makel ausbessern zu können.

 

Wandfarbe von tex-color

tex-color ist in Sachen Wandfarbe für den Innenbereich genau der richtige Partner für Sie. Bei uns erhalten Sie Innenfarben für jeden Anlass, sei es eine extrem robuste und hochwertige Dispersionsfarbe wie die tex-color extrem matt 1.0. Oder eine sehr wohngesunde und schimmelresistente Farbe wie das tex-color innensilikat. Natürlich erhalten Sie unsere Innenfarben auf Wunsch auch in vielen Farbtönen fertig abgetönt.

 

Fazit: Wer alle Schritte beachtet, kommt problemlos zum Ziel

  • Bei der Verarbeitung von Wandfarbe gilt es einige Punkte zu beachten
  • Kleben Sie ausreichend ab und schützen den Fußboden
  • Prüfen Sie den Untergrund und bereiten diesen entsprechend vor
  • Beschneiden Sie zuerst die Ecken, bevor Sie vollflächig streichen
  • Farbflecken entfernen Sie am besten mit warmem Wasser und einem Tuch
  • tex-color ist Ihr zuverlässiger Partner für die richtige Innenfarbe und den perfekten Anstrich